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The Seagram Company Ltd., 1430 Peel Street
US$ - Amerikanische Dollar 1998 schrieben wir an dieser Stelle:
Doch was ist seit 1998 geschehen? Der große Konzernumbau führte zu einer starken Schieflage des Konzerns. Hohe Kapitalbelastungen ließen die Einkommenssituation immer angespannter werden. Der Zukauf von Polygram im Jahr 1999 erhöhte zwar den Umsatz gewaltig, aber in der einstmals profitablen Firma überwiegten auf einmal die Verluste. Im Jahr 2000 war es dann soweit. Der französische Medienkonzern Vivendi übernahm Seagram per Aktientausch. Die Familie Bronfman, zuvor mit 24% an Seagram beteiligt, erhielt für Seagram 8% der Vivendi-Anteile. Das Gebot von Vivendi für Seagram zielte ausschließlich auf die Medienaktivitäten von Seagram ab. Universal, Warner und Polygram waren für Vivendi bedeutende Aktiva in bezug auf die Vermarktung von Film- und Musikrechten. Die hochverschuldete Spirituosen-Sparte war dagegen uninteressant. Deshalb wurde der Spirituosen-Zweig von Vivendi sofort nach dem Kauf zur Versteigerung freigegeben. Anfangs steigerte Allied Domecq noch mit. Diageo und Pernod Ricard boten gemeinsam und bekamen letztendlich auch den Zuschlag, da Diageo kurz zuvor durch den Verkauf der Tiefkühlmarke Pillsbury viel beweglicher in der Finanzierung des Kaufpreises als Allied Domecq war. 8,12 Mrd US$ erzielte Vivendi letztendlich. Diageo bezahlte 61% und Pernod 39% des Kaufpreises. Diageo ging es vorwiegend um die Rum-Marke Captain Morgan, da sie damit ein ebenbürtiger Gegner für Bacardi auf dem umkämpften US Rum-Markt wurden. Pernod Ricard war nur der ungeliebte aber benötigte Partner, der damit in der Spirituosen-Rangliste weit nach oben schießt und Diageo näher rückt. Die beiden Großen pickten sich nur die Rosinen aus dem Brand-Portfolio heraus. Alle anderen Marken werden vermutlich meistbietend versteigert. Über den Verbleib der verschiedenen Whisky Marken ist soviel bekannt:
Diageo musste zusammen mit einem Partner bieten, da die Marktmacht der Diageo Tochter UDV im schottischen Whisky Segment mit Sicherheit die europäischen Wettbewerbshüter auf den Plan gerufen hätte. Damit ist das Kapitel Seagram's endgültig abgeschlossen. Die ehemals im kanadischen Montreal geheimatete Firma begann als Brennerei, als Sam Bronfman die Bonaventrue Liquor Store Company in 1916 kaufte. Er verkaufte Whisky per Mail Order, der einzig möglichen Weise während der Prohibition in Kanada. Diese endete bereits Anfang der 20er Jahre. 10 Jahre früher als in den USA. In diesen 10 Jahren wuchs die Firma gewaltig, da sie vermutlich 50% des amerikanischen Schwarzmarktes bediente. |
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