Die Four Roses Brennerei gehört mit Maker's Mark und Labrot & Graham zu den drei Schönsten in ganz Kentucky. Ganz im Gegensatz zu den z. T. sehr industriell und heruntergekommen wirkenden Komplexen anderer Bourbon Brennereien glänzt sie durch einen im spanischen Stil gehaltenen Prachtbau. Vergleichbar zu Tormore in Schottland sticht sie mit ihrem Äußeren massiv aus der Allgemeinheit heraus. Four Roses gehört zum kanadischen Seagram's Konzern und stellt hier einen weitbekannten hervorragenden Bourbon her. Im Gegensatz zu anderen Bourbons wird Four Roses aus fünf verschieden aromatischen Hefen und zwei verschiedenen Getreidemischungen hergestellt.

Four Roses arbeitet 7 Tage in der Woche im 24h Betrieb. Nur selten (z.B. Weihnachten) wird der Betrieb unterbrochen.

Sorry - The text will be translated later.

Die Besteuerungsgrundlage für eine Brennerei ist das Gewicht des eingebrachten Getreides. Es ist deshalb wichtig, daß jeder LKW bei der Ein- und Ausfahrt der Brennerei gewogen wird. Die Differenz dieser beiden Gewichte ist das eingebrachte Getreide. Falls Alkohol oder Getreide in der Brennerei verloren geht (Lecks, schlechtes Getreide), so muß man einem Steuerbeamten mit guten Gründen und Beweisen erklären, damit man die zuviel bezahlte Steuer zurück bekommt.

Four Roses verwendet zwei unterschiedliche Getreidemischungen und fünf Hefen. Damit ergeben sich zehn verschiedene Geschmacksrichtungen, die so auch in getrennte Fässer abgefüllt werden. Zur Zeit der Abfüllung nach fünf bis zehn Jahren kann man damit Fässer unterschiedlichen Charakters vortrefflich kombinieren.

Four Roses verarbeitet täglich 3000 US bushel (1 US bushel = 35,24 Liter) Getreide. Diese Menge entspricht somit etwa 100 cbm Getreide. Four Roses gehört zu den wenigen Brennereien, die in ihrer Maische Rezeptur Weizen verwenden. Der Mais wird aus Indiana bezogen. Das Anbaugebiet ist dort so gut, daß man die zweithöchste Produktivität (Ertrag pro ha) der gesamten USA hat. Der verwendete Roggen stammt derzeit aus Schweden, da er dort weitaus würziger und besser als in den USA ist. Die Gerste wird aus Minnesota bezogen.

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Die Getreidekocher werden über Spiralen von innen mit Heißdampf beheizt.

Auch bei Four Roses ist der Prozeß der Hefezüchtung mehrfach gestaffelt. Zunächst erfolgt die Vermehrung der Hefen in Reagenzgläsern und Glaskolben. Dies geschieht in einem Labor im Office. Hat man einen Kolben mit Reinzuchthefen gezüchtet, so wird dieser in einer der beiden Donas weiter vermehrt.

Das Produkt aus den beiden Donas wird in zwei großen Hefebehältern endgültig zur Verwendung in den Fermentern gezüchtet.

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Es gibt derzeit in den USA etwa 300 patentierte Hefen. Die amerikanischen Gesetze erlauben im Gegensatz zu Deutschland die Patentierung von isolierten Hefen. Four Roses verwendet regelmäßig fünf Hefen, die gekühlt auf immer haltbar gelagert werden. Die Maische wird 75 bis 80 Std. vergoren und kommt auf einen Alkoholgehalt von ca. 8%.

Die alten, hölzernen Fermenter stammen aus dem Jahre 1933, als nach der Prohibition neue Fermenter aufgestellt werden mußten. Sie sind aus roter Zypresse gefertigt. Ihre Haltbarkeitsgrenze ist jedoch mittlerweile erreicht. Leider ist die rote Zypresse mittlerweile ausgestorben. Es gibt deshalb keinen käuflichen Ersatz mehr.

Um aber trotzdem die Fermenter so stilgerecht wie möglich zu ersetzen, ließen sich die Mitarbeiter von Four Roses etwas einfallen. Sie entdeckten in Florida rote Zypressen Stämme, die sich seit mehr als 100 Jahren unter Wasser gut erhalten hatten. Man barg diese Stämme und sägte aus ihnen frische Dauben für die Fermenter. Die ersten Fermenter wurden bereits ersetzt. In den nächsten Jahren werden die restlichen auf diese Weise ersetzt werden.

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Die Gärung produziert neben CO2 und Alkohol auch Wärme. Da Hefen bei hohen Temperaturen in ihrer Leistung nachlassen und im schlimmsten Fall auch sterben können, müssen die Fermenter über die beiden großen Kühlrohre mit kaltem Wasser gekühlt werden. Dies ist bei Four Roses aber nur im Sommer und bei der anfänglichen stürmischen Gärung erforderlich.

Da Four Roses eine Column Still (Destillationskolonne) besitzt, die kontinuierlich betrieben wird, muß auch für kontinuierlichen Nachschub an Bier gesorgt werden. Zu diesem Zweck gibt es in mitten der Fermenter einen Beer Well aus Edelstahl, aus dem die Destillationskolonne ständig versorgt wird. Wenn immer der Bier Pegel, wie auf dem Bild sichtbar, abgesunken ist, muß der nächste, fertige Fermenter in den Beer Well geleert werden.

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Der Stillage wird das heiße Wasser über Filter und Siebe entzogen. Mit diesem zurück gewonnenen Wasser und seiner Wärmeenergie werden die Getreidekocher erneut befüllt. Man spart damit in doppelter Hinsicht Kosten ein. Zum ersten muß das frische Wasser nicht erneut erhitzt werden und zum zweiten muß man während der Tierfuttermittel Produktion aus der Stillage das Wasser nicht teuer verdampfen.

Dieses allgemein als Sour Mash bekannte Verfahren hat neben der Energieeinsparung noch einen zweiten, weitaus größeren Vorteil. Das aus der Stillage gewonnene Wasser ist chemisch sauer (p.H. 4). Hefen wachsen in saurem Milieu (p.H. 5) weitaus besser als in neutralem frischen Wasser (p.H. 7). Das Rückführen der sauren Flüssigkeit führt zu einem p.H. Wert von 5,6 bis 5,8 in den Fermentern und beschleunigt somit den Gärprozeß.

Das bei Four Roses erzeugte Tierfutter hat eine Restfeuchte von weniger als 10%, damit es lagerfähig ist und nicht so schnell verrottet.

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