Die seit 1995 geschlossene Brennerei Tullibardine steht wohl kurz vor der Wiedereröffnung. Zum Jahresende 2001 wurde ein Bauantrag auf den Abriss eines Lagerhauses und die Errichtung eines 4.000 m2 großen Visitor Centers mit Shop eingereicht. Die umliegenden Gemeinden haben große Sorge, dass diese große Verkaufsfläche ihnen selbst schadet.

Lange Jahre waren die Tore der Brennerei geschlossen. Aktuell tut sich wieder etwas. Die ersten Malt Whisky Begeisterten konnten wieder auf eigene Faust die Brennerei besichtigen.

Nach der Zerschlagung von Seagram's und dem Management Buy-out Kyndal sortieren die Großen der Branche, wie GuinnessUDV und Pernod Ricard, ihre Brennereien. Welche passt noch ins Portfolio und welche nicht?

Aktuell gibt es Gerüchte über Besitzerwechsel bei:

Edradour, Glencadam, Mortlach, Strathisla und Tullibardine

Wieviel Wahrheit in diesen Gerüchten steckt ist unklar. Tatsache ist, dass der unabhängige Abfüller Signatory Vintage Ltd. seit Jahren eine eigene Brennerei sucht und Edradour wegen seiner geringen Größe ideal passte.

Pernod Ricard muss in den Überresten von Seagram's tüchtig aufräumen, sonst ereilen sie die gleichen Verluste wie Seagram's selbst. Und GuinnessUDV hat bereits Pittyvaich (wir berichteten), die Nachbarbrennerei von Mortlach endgültig aufgegeben. Der Standort Dufftown steht damit konzernintern zur Diskussion.

Glendronach arbeitet wieder

Die Speyside Malt Whisky Brennerei Glendronach hat den Betrieb wieder aufgenommen. Am 14. Mai 2002 wurde nach 7 Jahren Stillstand das erste Fass wieder gefüllt.

Gegen den Trend konnte Glenmorangie plc (GM) seinen Umsatz und Gewinn, trotz der negativen Einflüsse des 11. Septembers 2001, weiter steigern. GM steigerte den Umsatz um 12% auf GBP 58,7m im Geschäftsjahr 2001/2002. Der Gewinn vor Steuern legte sogar um 13% auf GBP 8,27m zu.

GM trotzt damit dem Abwärtstrend der Branche. Die Begründung für dieses Wachstum liegt in der Konzentration auf hochwertige Single Malt Whiskys. Andere Konzerne mit starken Standbeinen in preiswerteren Spirituosen haben es durch die verschlechterte wirtschaftliche Lage deutlich schwerer, das Ergebnis zu verbessern.

Nicht-offiziellen Äußerungen aus dem Hause GuinnessUDV ist zu entnehmen, dass man dem Vorbild von Wm. Grant (Glenfiddich, Balvenie) und Glenmorangie plc (Ardbeg, Glenmorangie, Glen Moray) folgen will und den Verkauf von einzelnen Fässern an unabhängige Abfüller einstellen wird. - Bestehende Verträge werden aber weiter erfüllt.

Diese Befürchtungen wurden bereits seit langem immer wieder laut. Dass jetzt der Marktführer tatsächlich durchgreifen will, zeigen zwei Aktivitäten. Die unabhängigen Abfüllern suchen verstärkt nach geschlossene Brennereien, um ihre Existenz abzusichern und GuinnessUDV legt eine neue Malt Whisky Serie The Hidden Malts auf.

Die folgenden Informationen sind über die neuen Malts bekannt:

- Caol Ila 12yo
- Caol Ila 18yo
- Caol Ila Cask Str.
- Clynelish 14yo
- Glen Elgin 12yo
- Glen Ord 12yo

Die Preise werden sich voraussichtlich zwischen 40,00 und 60,00 Euro bewegen. Ob von Anfang an alle Hidden Malts in Deutschland verfügbar sein werden ist nicht bekannt. Als erster Auslieferungstermin wird in Insiderkreisen Herbst (Oktober), noch rechtzeitig vor Weihnachten, genannt.

Die japanische Kirin Brauerei übernahm im Jahr 2001 die Four Roses Brennerei. Jetzt erwarb sie einen 32,4% Anteil an der französischen Kapitalgesellschaft SIFA (Societe Immobiliere et Financiere Pour L'Alimentation), die einen 10,2% Anteil an Pernod Ricard hält.

Damit hat sich Kirin indirekt einen 3,3% Anteil an einem der drei größten Spirits-Hersteller der Welt gesichert.

Kyndal, der neue schottische Whisky-Hersteller entstand durch ein Management-Buyout von Fortune Brands (Jim Beam). Für die Malt Whisky Marke Isle of Jura und den Whisky-Likör Glayva wurde jetzt eine Vertriebspartnerschaft mit Maxxium vereinbart.

Maxxium ist seinerseits ein Joint Venture zahlreicher Spirituosen-Hersteller, die so ihre Marktmacht stärken wollen. Jim Beam gehört zu den Gründungsmitgliedern von Maxxium.

Lang erwartet konnte The Whisky Store endlich seine neuen Räume beziehen. Der Neubau im Gewerbegebiet ist größer angelegt. Auf dem Grundstück mit 1.400 m² Fläche entstand ein modernes zweistöckiges Lager- und Bürogebäude. Neben einem Hochregallager mit Platz für 100 Europaletten entstand ein schnelles Kommissionierlager mit Platz für 2.000 verschiedene Whiskys.

Die automatisierte Verpackungsstraße ist auf 1.000 Pakete pro Tag ausgelegt. So kann der alljährliche Ansturm zu Weihnachten mitarbeiter-schonend bewältigt werden.

Seit November 2001 war die Spirits Division von Allied Domecq USA ohne Führung. Jetzt konnte mit Tom V. Wilen ein ehemaliger COO von Jim Beam Brands (Fortune Brands) für den Posten verpflichtet werden.

Dieser Schritt war lange überfällig, da seit einem halben Jahr der Absatz von Allied Domecq weltweit und besonders in den USA ins Stocken geraten ist.

Wie der deutsche Importeur von Springbank soeben mitteilte, kommt der neue Springbank 15 Jahre in Juni nach Deutschland. Das Erscheinungsbild ist keine Überraschung. Die Flasche und das Label ähneln dem bekannten 10-jährigen. Der Inhalt sowie der Preis sind noch unbekannt.

Auch beim Longrow gibt es Neuigkeiten. Die bekannte 10-jährige Flasche bekommt eine 14-jährige zur Seite gestellt. Bislang wurde von 2003 für den Erscheinungstermin dieser Flasche gesprochen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zeichnet mit dem Deutschen Internetpreis innovative Internet-Entwicklungen von kleinen und mittleren Unternehmen aus. The Whisky Store gehört zu den acht nominierten Unternehmen.

Die von der Regierung geplante Steuerbanderole ist vom Tisch! Heute gab die Scotch Whisky Association bekannt, dass die Gespräche zwischen Finanzministerium und der Industrie positiv abgeschlossen worden.

Die geplante Steuerbanderole wäre katastrophal für die Industrie gewesen. Durch die Vorauszahlung der Alkoholsteuer hätten GBP 250 Mio. finanziert werden müssen. GBP 15 Mio. hätten für Zinsen ausgegeben werden müssen; und weitere GBP 15 Mio. hätte die Umrüstung der Abfüllstraßen gekostet.

Die Brennerei Springbank gehört der Firma J. A. Mitchell, die auch Eigentümer des unabhängigen Abfüllers Wm. Cadenhead's ist. Wm. Cadenhead's ist auch für seine Rums bekannt. Vor vielen Jahren gab es einen legendären Springbank Malt, der in einem Rum-Fass lagerte.

Die Nachfrage zur Wiederholung dieses Experiment war groß. Jetzt ist es wieder soweit. Sie können das Ergebnis begutachten:

Springbank Vintage 1989 54,5% 7 Jahre Bourbonfass-Lagerung, danach 5 Jahre Rumfass-Lagerung, Abfüllung April 2002 Euro 92,90

Achtung! Die Anzahl an Flaschen ist begrenzt.

Die neue Partnerschaft trägt den Namen "Gemini Alliance" (Zwillings-Allianz). Sie dient der gemeinschaftlichen Beziehungspflege mit Maklern, Distributoren und den staatlichen Alkohol Krontrollbehörden.

Brown-Forman und Bacardi gehören zu den größten amerikanischen Alkoholproduzenten und wollen die Allianz auch zum gemeinschaftlichen Vertrieb und Kontakt zu den Wiederverkäufern und Kunden nutzen.

Indien gehört zu den größten Whisky Produzenten der Welt. Zum Ausgleich des Haushaltsdefizits 2000 und dem Schutz der heimischen Whisky-Wirtschaft, wurde der Zolltarif in 2001 auf 700% erhöht.

Jetzt wurde dieser Wert auf maximal 400% reduziert. Die schottischen Brenner freuen sich. Als ehemalige Kolonie ist Blended Scotch Whisky in Indien sehr beliebt. Den Exportzahlen schottischer Hersteller wird diese Zollsenkung sicherlich förderlich sein.

Unbestätigten Meldungen zufolge hat GuinnessUDV die experimentelle Brennerei Pittyvaich in Dufftown endgültig ausgemustert. Die Brennblasen wurden zur Kupferschmiede Abercrombie verbracht und die Gebäude vollständig ausgeräumt.

Einiges der Ausrüstung wurde dagegen zur Weiterverwendung nach Clynelish gebracht. Die Gebäude sollen in Zukunft anderen Zwecken dienen.

Knapp 20 Jahre nach ihrer Errichtung in 1974/5 wurde die Brennerei bereits in 1993 geschlossen. Seit dieser Zeit wurden jedes Jahr nur wenige Probedestillationen ausgeführt. Die letzten Experimente handelten über Kaltmaischen und ungefilterte Destillation. Bei letzterer wird ähnlich zum Bourbon-Brennen das Bier mitsamt der Getreideschalen in die Brennblase gefüllt.

Der Zuschlag für die von Diageo zum Verkauf anstehende Rum-Marke Malibu ging heute an Allied Domecq. Für GBP 587,5 Mio. (~Eur 980  Mio.) wechselt die bekannte Marke den Besitzer. Der Absatz betrug in 2001 2,3 Mio. Kisten à 9 Liter.

Gleichzeitig verglichen sich die beiden Kontrahenten in einem anhängigen Rechtsstreit um die Markenrechte an Captain Morgan's Rum. Die Kalifornische Sparkling Wine Marke Mumm Cuvée Napa wurde ebenfalls von Allied übernommen.

Auf eBay treibt ein Betrüger sein Unwesen. Er bietet seltene Malt Whiskys an. Als Zahlungsweise wird immer Vorkasse verlangt. Eine nicht unübliche Zahlungsweise für eBay. Ist das Geld erst einmal überwiesen, hört und sieht man nichts mehr. Weder Geld noch Whisky.

Ein Rechtsanwalt ist eingeschaltet, der die Interessen der Käufer sichern soll. The Whisky Store sprach mit dem Rechtsanwalt und erfuhr, dass der verfolgte Verkäufer mittellos sei und mangels Masse eine Vollstreckung ins Vermögen vermutlich erfolglos sei.

P.S.: 20.3.2002: Die Geschädigten haben mittlerweile Strafanzeige beim Landgericht Flensburg wegen Betrugs gestellt. Der Staatsanwalt ermittelt.

Trotz eines deutlichen Umsatz-Rückgangs im 2. Halbjahr 2001 auf $6,48 Mrd., der durch den Verkauf der Marke Pillsbury zustande kam, konnte Diageo den Gesamtumsatz der verbliebenen Marken um 9% steigern.

Die im gleichen Zeitraum durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen greifen. Der Gewinn vor Steuern wuchs im gleichen Zeitraum um 13%. Die Börse quittierte das gute Ergebnis mit einem Kursgewinn von 7%.

Nach dem Kauf eines großen Teils der Getränkesparte von Seagram's muss sich Diageo lt. Wettbewerbsbehörden von einem Teil seiner Marken trennen.

Pernod Ricard kaufte den zweitgrößten Teil der Seagram's Sparte. Aktuellen hat Pernod Ricard für die Marke Malibu-Rum geboten, die von den Wettbewerbshütern zum Verkauf durch Diageo vorgesehen wurde. Die Höhe des Gebots wurde nicht bestätigt. Es dürfte sich aber in der Größenordnung von 1 Mrd. Euro bewegen.

Allied Domecq, die Besitzer der Glendronach Single Malt Brennerei, planen die Wiedereröffnung der östlichsten Speyside Brennerei für April 2002. Glendronach war 1996 eingemottet worden.

Gleichzeitig gab Allied Domecq bekannt, dass die Grain Whisky Brennerei in Dumbarton eingemottet wird und dafür die Strathclyde Brennerei in Glasgow für £6m über die kommenden 18 Monate erweitert wird. Kein Arbeitsplatz soll bei dieser Umschichtung verloren gehen.

Der Amtsschimmel wiehert jetzt auch im Land des Malt Whiskys. Die britische Steuerbehörde versucht eine Steuerbanderole für Whisky-Flaschen nach italienischem oder spanischem Vorbild einzuführen. Ziel ist es, dem Bürger einen sichtbaren Beweis zu geben, dass die Steuer auf den Alkohol tatsächlich bezahlt wurde.

Trotz negativen Erfahrungen in Griechenland, Polen und anderen Ländern halten die britischen Beamten an diesem uralten Vorschlag fest. USA, Belgien und Norwegen haben diese Banderolen wegen der leichten Fälschbarkeit bereits wieder abgeschafft.

Bei mehr als 300 Millionen verkauften Flaschen in Großbritannien wird diese Syssiphus-Arbeit zu einer Erhöhung der Preise führen.

Nachdem das relativ teure Whisky Lexikon von Schumann eingestellt wurde, gibt es nur noch das Whisky Lexikon von Walter Schobert mit 635 Seiten.

Gute Nachricht für alle Interessenten! Das Whisky Lexikon von Walter Schobert wurde deutlich preiswerter. Es kostet jetzt nur noch EUR 12,95.

Überraschend erschien eine limitierte Abfüllung von Port Ellen unter dem Original Label. Nach Aussagen des Herstellers GuinnessUDV wurden nur 6.000 Flaschen abgefüllt.

22J-1979 Annual Release 56,2%

6.000 Flaschen erscheinen dem einfachen Betrachter als relativ viel. Es spricht für 30 bis 40 abgefüllte Fässer. Weltweit sind es aber doch so wenig, dass Deutschland vom Vertrieb ausgeschlossen wurde.

The Whisky Store erhält jedoch einige Flaschen. Der Verkaufspreis wird um 250 Euro betragen.

Am Grundwassersee 4 · D-82402 Seeshaupt
Tel. 0 88 01 / 23 17 · Fax 0 88 01 / 26 37 · Faxabruf 0 88 01 / 91 22 32
Copyright © 1999-2002 The Whisky Store
letzte Änderung: 01. August 2002